Die besten finnischen Desserts und wo du sie probieren kannst

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Finnische Zimtschnecken in einem Korb.

Foto: Julia Kivelä

Welche Köstlichkeiten sind ein Muss in Finnland?

Von Hefegebäck mit Kardamom bis hin zu salzigem Lakritz – die finnischen Desserts sind so vielfältig wie das Land selbst. Ob du nun über einen Sommermarkt schlenderst oder dich in einem gemütlichen Café im Winter aufwärmst, es gibt immer etwas Süßes zu entdecken.

Hier ist ein Leitfaden mit den legendärsten Desserts und den besten Orten, um sie zu genießen.

Veröffentlicht im April 2025

1. Korvapuusti – Zimtschnecke

Frisch gebackene Zimtschnecken sind vielleicht das Comfort-Food überhaupt. Die finnische Zimtschnecke – genannt Korvapuusti – ist ein weiches Gebäck, das mit Zucker, Zimt und Butter gefüllt und mit Hagelzucker bestreut wird.

Im ganzen Land gibt es viele hervorragende Orte, an denen du finnische Zimtschnecken probieren kannst. In Helsinki ist das Café Succès seit 1957 ein etablierter Ort, berühmt für seine riesigen Zimtschnecken. Die stilvolle St. George Bakery bietet einen modernen Twist, denn sie backt ihre Zimtschnecken mit Sauerteig. Das Café Regatta serviert seine Korvapuusti mit Meerblick. Dieses skurrile rote Cottage-Café ist so beliebt, dass sich an sonnigen Wochenenden eine Schlange vor der Tür bilden kann (aber das Warten lohnt sich).

In Turku verbindet das Café Art am malerischen Fluss Aura Kaffee aus einer kleinen Rösterei mit hausgemachten Zimtschnecken. In Tampere ist die Bäckerei Café Puusti eine kleine handwerkliche Bäckerei, in der die Zimtschnecke der Star ist. Und weiter nördlich in Rovaniemi serviert die familiengeführte Bäckerei Kahvila-Konditoria Antinkaapo preisgekrönte Zimtschnecken in einem warmen, gemütlichen Ambiente.

Zimtschnecken gibt es in fast allen Cafés und Supermärkten in Finnland.
Foto: Julia Kivelä

2. Mustikkapiirakka – Blaubeerkuchen

Finnische Wälder bieten eine Fülle von frischen Beeren wie Blaubeeren, Preiselbeeren und Moltebeeren, und diese Leckereien aus der Natur werden oft zu köstlichen Kuchen und Gebäck verarbeitet.

Der vielleicht beliebteste Kuchen ist Mustikkapiirakka, ein traditioneller Kuchen mit säuerlichen Blaubeeren und einer süßen, buttrigen Kruste. Mustikkapiirakka wird am besten mit Vanillesoße, Schlagsahne oder Speiseeis serviert. Eine weitere köstliche Nachspeise aus Heidelbeeren ist Mustikkakukko mit Roggenkruste oder Rättänä, wie er in der Region Savo genannt wird.

Für diese mit Beeren gefüllte Köstlichkeit muss du nicht in den Wald gehen. In Helsinki solltest du der traditionellen Bäckerei Avikainen im Herzen des trendigen Stadtteils Kallio einen Besuch abstatten. Auf der Seenplatte ist der romantische Gutshof Tertti in Mikkeli ein charmantes Ziel für Feinschmecker, ebenso wie das nahe gelegene Kenkävero (besonders für Liebhaber von Mustikkakukko). Das Café Tähtitornin Kahvila in der nördlichen Stadt Oulu ist zugleich ein Sommercafé und ein Buchladen in einem historischen Gebäude.

Mache auch Station in den traditionellen finnischen Markthallen, genannt Kauppahalli. Diese traditionellen Markthallen bieten die Möglichkeit, sowohl Backwaren als auch frische Beeren unter einem Dach zu kaufen. Traditionelle Markthallen findest du in Städten wie Helsinki, Tampere, Turku, Kuopio, Vaasa und Oulu.

Mustikkapiirakka wird in der Regel mit Vanillesoße serviert.
Foto : Miki Watanabe
Mustikkakukko mit Roggenkruste ist ein traditionelles Blaubeer-Dessert aus Savo.
Foto: Kenkävero

3. Munkki – finnischer Krapfen

Außen knusprig, innen weich. Munkki, ein frittiertes, mit Zucker bestreutes Gebäck, gibt es in vielen Größen und Formen. Einige ähneln Donuts, andere sind große, flache, mit Marmelade gefüllte Kuchen.

Munkkis gibt es in ganz Finnland, und einige Regionen haben ihre eigenen speziellen Variationen. Am berühmtesten ist wohl Lörtsy aus Ostfinnland – ein frittiertes Gebäck, das entweder mit Fleisch oder Marmelade gefüllt ist. Ein Besuch in Savonlinna ist erst vollständig, wenn du einen authentischen Lörtsy auf dem Marktplatz probiert hast!

Ein weiteres Muss ist das Pyynikin Munkkikahvila in Tampere, das vielleicht berühmteste Munkki-Café Finnlands. Die frischen Krapfen sind bei Besuchern und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Wenn du in der Seenplatten-Region unterwegs bist und nicht genug von diesen Leckereien bekommen kannst, solltest du nach Kuopio fahren und das traditionelle Gebäck von Hanna Partanen probieren, dessen Geschichte mehr als 100 Jahre zurückreicht.

Credits: Julia Kivelä

4. Pulla – Hefegebäck mit Kardamom

Keine Kaffeepause in Finnland ist komplett ohne ein Pulla, ein weiches süßes Hefegebäck mit Kardamom.

Es gibt viele Arten von Pulla, aber das vielleicht klassischste ist Voisilmäpulla – wörtlich „Butterauge-Hefegebäck“. Es handelt sich um ein weiches Gebäck, das in der Mitte mit einem Klecks Butter und Zucker (das „Auge“) gebacken wird und auf der Zunge zergeht. Eine weitere traditionelle Form ist Pullapitko. Es ist ein geflochtenes süßes Gebäck aus dem gleichen Kardamomteig, das oft mit Hagelzucker verziert oder mit Marmelade oder Pudding gefüllt wird.

Wenn du Finnland im Winter besuchst, erwartet dich eine saisonale Leckerei. Laskiaispulla, ein Fastnacht-Gebäck, ist ein großes, fluffiges Gebäck, das mit Schlagsahne und entweder Himbeermarmelade oder Mandelmus gefüllt ist. Die Finnen diskutieren leidenschaftlich darüber, welche Füllung besser ist. Probiere beide und entscheide selbst!

Pulla findet man in Cafés und Bäckereien im ganzen Land. Fazer Café ist eine sichere Wahl – diese legendäre finnische Bäckerei- und Konditoreimarke hat Standorte in allen größeren Städten. Auch in den meisten Supermärkten kann man Pulla kaufen.

Mit einer Tasse Kaffee und einem Voisilmäpulla kannst du nicht verkehrt liegen.
Foto : Julia Kivelä
Laskiaispulla ist eine saisonale Leckerei, die im Februar in Cafés und Geschäften angeboten wird.

5. Runebergintorttu – Runeberg-Törtchen

Neben Laskiaispulla gibt es eine weitere süße Köstlichkeit, die die Finnen durch den Winter bringt. Im Februar feiern wir unseren Nationaldichter, J. L. Runeberg (1804-1877). Besonders beliebt ist jedoch das Runeberg-Törtchen – Runebergintorttu. Ein Gebäck, das nach Runebergs Frau Fredrika benannt wurde, die ebenfalls eine bekannte Schriftstellerin war.

Das Runeberg-Törtchen erhält seinen einzigartigen Geschmack durch Mandeln und einen Hauch von Arrak oder Rum und wird mit Himbeermarmelade und Zuckerguss verziert. Der Legende nach war eine Tasse Kaffee, etwas Punsch und ein Runeberg-Törtchen das Lieblingsfrühstück des Dichters.

Diese Törtchen werden in Finnland nur im Januar und Februar gegessen. Das authentischste Erlebnis bietet ein Besuch der charmanten Cafés in der Altstadt von Porvoo, wo die Familie Runeberg um 1800 lebte. Im Tee- und Kaffeehaus Helmi fühlt man sich in die Zeit von Runeberg zurückversetzt, und im Café Fanny gibt es das ganze Jahr über Runeberg-Törtchen.

6. Letut – finnische Pfannkuchen

Dünn, goldgelb und an den Rändern leicht knusprig, sind Letut das finnische Pendant zu Pfannkuchen oder Crêpes, aber mit einer rustikalen, nordischen Note. Diese zarten Leckerbissen – Muurinpohjaletut genannt – werden traditionell in einer gusseisernen Pfanne über dem offenen Feuer gebraten und sind ein beliebter Teil der finnischen Sommerkultur.

Finnische Pfannkuchen werden normalerweise warm mit einem großzügigen Klecks Erdbeermarmelade und einem Löffel Schlagsahne serviert. Man findet sie oft auf Wochenmärkten (Tori auf Finnisch), in Cafés und auf Sommerfestivals.

Die Region Åland hat ihre eigene, einzigartige und köstliche Variante des Pfannkuchens, der ganz einfach Åland-Pfannkuchen heißt. Dieser Pfannkuchen ist eine herzhafte, im Ofen gebackene Leckerei mit Kardamom, die traditionell mit Pflaumenmarmelade und Schlagsahne serviert wird. Du bekommst sie in den meisten Cafés auf den Åland-Inseln.

Finnische Pfannkuchen oder Crêpes lassen sich am besten in einer gusseisernen Pfanne über offenem Feuer zubereiten.
Foto : Ruka-Kuusamo
Der Åland-Pfannkuchen stammt aus dem östlichen Teil des Åland-Archipels.
Foto: Vastavalo / Minna Suhonen

7. Joulutorttu und Pipari – der Geschmack von Weihnachten

Finnland ist die Heimat des Weihnachtsmanns, daher verdienen unsere Weihnachtsdesserts und -leckereien eine besondere Erwähnung. In Finnland gehören finnischer Lebkuchen und Joulutorttu – ein buttriges Gebäck aus Blätterteig, das traditionell mit Pflaumenmarmelade gefüllt wird – zu Weihnachten. Beide schmecken am besten mit Glögi, der finnischen Variante des Glühweins.

Diese Leckereien findest du vor den Feiertagen auf Weihnachtsmärkten und in Cafés im ganzen Land. Wenn du wirklich in Weihnachtsstimmung kommen willst, fährst du am besten nach Rovaniemi, die offizielle Heimatstadt des Weihnachtsmanns!

Foto : Visit Tampere / Laura Vanzo
Das klassische finnische Joulutorttu ist ein sternförmiges Blätterteiggebäck, das mit Pflaumenmarmelade gefüllt ist.
Foto: Jussi Hellstén

Bonus-Leckereien: Salmiakki, Schokolade und Eis

Salmiakki – salzige Lakritze

Wie ihre nordischen Nachbarn haben die Finnen eine besondere Vorliebe für Süßigkeiten, vor allem für Salmiakki (schwarze, salzige Lakritze). Der unverwechselbare Geschmack von Salmiakki entsteht durch Salmiak, Ammoniumchlorid. Es ist ein gewöhnungsbedürftiger Geschmack und nichts für schwache Nerven. Die Finnen lieben Salmiakki so sehr, dass man es auch in Eiscreme, Schokoriegeln und Gebäck findet. Vielleicht bringt eine Kostprobe von Salmiakki deinen inneren Finnen zum Vorschein?

Finnische Schokolade

Hat man einmal finnische Schokolade gekostet, gibt es kein Zurück mehr. Vielleicht liegt es an der hochwertigen Milch, vielleicht an der Handwerkskunst – finnische Milchschokolade hat etwas, das einfach perfekt auf der Zunge zergeht. Die berühmteste Marke ist Fazer, die man leicht an ihrer klassischen blauen Verpackung aus den 1920er-Jahren erkennt. Brunberg aus Porvoo sowie Panda sind ebenfalls beliebte Klassiker. Finnland ist auch die Heimat vieler kleiner, handwerklich arbeitender Chocolatiers. Probiere auch gleich einige der lokalen Geschmacksrichtungen wie Blaubeer-Joghurt, Himbeere, Sanddorn, Fichte und salziges Lakritz.

Eiscreme

Wusstest du, dass Finnland beim Eiskonsum weltweit immer unter den ersten fünf Plätzen rangiert? Kein Wunder, denn finnisches Eis ist frisch, cremig und wird aus hochwertigen lokalen Milchprodukten hergestellt. Die Geschmacksrichtungen sind natürlich und oft von der nordischen Natur inspiriert: Erdbeere, Blaubeerkuchen oder Himbeere. Es gibt auch ungewöhnlichere Variationen wie Fichtenholz oder sogar Teer. Im Sommer tauchen überall Eisstände auf: an den Stränden, auf den Marktplätzen und entlang malerischer Wanderwege.

Fazer’s iconic blue-wrapped chocolate has been a beloved Finnish treat since 1922.
Credits: Fazer

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